Gesundheitsauswirkungen von Partikeln und Grenzwerte

Die Qualität von Außenluft und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit werden seit langem untersucht. Aus der Forschung haben sich gesundheitsbezogenen Grenzwerte für PM 2,5 und PM 10 ergeben. Insbesondere die Konzentrationen von PM 2,5 korrelieren stark mit vorzeitigen Todesfällen. PM 2,5 sind Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern.

Einige Studien haben ergeben, dass PM 2,5-Partikel mehr vorzeitige Todesfälle verursachen als alle anderen Luftschadstoffe zusammen. Darüber hinaus verursachen Feinstaubpartikel eine Vielzahl von Krankheiten wie Kurzatmigkeit, Asthma, Entzündungen, Krebs, Durchblutungsstörungen und neurologische Erkrankungen. Die Gefährlichkeit der PM 2,5-Emissionen wird auch dadurch deutlich, dass sie nach Angaben der EU im Jahr 2012 in den 28 EU-Ländern mehr als 400.000 vorzeitige Todesfälle verursachten [1].

Es sind weniger Studien zur Innenraumluft vorhanden, da nur wenige systematische Langzeitmessungen durchgeführt worden sind. Forscher sind sich aber einig, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Partikel in der Außen- und Innenraumluft ähnlich sind. Die offiziellen Grenzwerte für PM 2,5 und PM 10 gelten daher in erster Linie zwar für die Außenluft und verpflichten die Arbeitgeber nicht dazu, diese Werte in Innenräumen einzuhalten. Dennoch eignen sie sich als Indikatoren für die Analyse der Luftqualität in Innenräumen und die Ermittlung von Gesundheitsrisiken.

Für PM 2,5 und PM 10 liegen mehrere empfohlene Grenzwerte vor. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 24-Stunden-Grenzwerte für PM 2,5 und PM 10 von 15 µg/m³ bzw. 45 µg/m³. In Finnland liegen die 24-Stunden-Grenzwerte gemäß STM 545/2015 bei 25 µg/m³ (PM 2,5) und 50 µg/m³ (PM 10). Die 24-Stunden-Grenzwerte sind nicht vollständig vergleichbar mit der Exposition an einem 8-Stunden-Arbeitstag. Dennoch geben sie einen Hinweis auf sichere Werte.

In Finnland wurde außerdem eine Klassifizierung der Luftqualität in Innenräumen festgelegt, die zu gesünderen und komfortableren Gebäuden beitragen soll:

  • Die Klasse S1 steht für das beste Innenraumklima (PM 2,5-Grenzwert von 10 µg/m³),
  • S2 steht für gute Luftqualität (10 µg/m³) und
  • S3 für ein zufriedenstellendes Innenraumklima (25 µg/m³).

Die Konzentration von PM 2,5 schließt auch alle kleineren Partikel ein. Darunter fallen auch Nanopartikel (unter 100 nm), deren negative Auswirkungen auf die Gesundheit ebenfalls erwiesen sind. Das Finnische Sozial- und Gesundheitsministerium hat kürzlich einen Bericht über industrielle Nanopartikel und ihre Gesundheitsauswirkungen veröffentlicht. Die Messungen geben auch Aufschluss über die Partikelzahl (PN) und die PM 1-Konzentration, wobei die Rolle der kleineren Partikel besonders deutlich wird. Für PM 1 bestehen Normen, etwa für Lüftungsfilter. Für PN ist eine Norm für die Außenluftqualität in Vorbereitung.

PM 2,5 ist der am besten untersuchte und einer der wichtigsten Indikatoren für die gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub. Der offizielle finnische Grenzwert von 25 µg/m³ kann verwendet werden, um die gesundheitliche Unbedenklichkeit einer Umgebung abzuschätzen.

[1] European Environment Agency: Premature deaths attributable to air pollution. (https://www.eea.europa.eu/media/newsreleases/many-europeans-still-exposed-to-air-pollution-2015/premature-deaths-attributable-to-air-pollution)